Intelligenzblätter

Intelligenzblätter
Intelligẹnzblätter
 
[englisch intelligence »Nachricht«], staatliche Anzeigenblätter (Auflage 500-1 500 Exemplare) mit amtlichen Bekanntmachungen, Nachrichten und Berichten für Handel, Handwerk und Landwirtschaft, v. a. mit gewerblichen und privaten Anzeigen, bisweilen mit belehrenden und unterhaltenden Beiträgen als Beilage. Die Intelligenzblätter entwickelten sich aus ursprünglich wöchentlich erscheinenden Periodika mit den von (anfangs privaten) Anzeigen- und Adresskontoren zusammengestellten Listen der Verkaufs- und Kaufangebote sowie der Kundschaftsadressen. Sie erschienen nach britischen und französischen Vorbildern seit 1727 in Preußen (»Wöchentliche Berlinische Frag- und Anzeigungsnachrichten«) sowie in zahlreichen anderen deutschen Staaten und gerieten bald unter staatlichen Einfluss. Sie entstanden in örtlichen Konzessionsverlagen und hielten das Anzeigenmonopol für ihr Verbreitungsgebiet (Insertionszwang), die staatlichen Bediensteten waren zum Abonnement verpflichtet (Bezugszwang). Die Erklärung der Presse- und Gewerbefreiheit 1848 führte zur Einstellung der meisten Intelligenzblätter. Die amtliche Bekanntmachungen und Ausschreibungen erschienen in besonderen Amtsblättern, in Preußen seit 1811.
 
 
G. Petrat in: Presse u. Gesch., hg. v. der Dt. Presseforschung, Bd. 2 (1987).

Universal-Lexikon. 2012.

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